Diagnostik
Proktologische Basisdiagnostik
Die grundlegenden Untersuchungsschritte sind unabhängig vom Beschwerdebild der Patienten und der zu untersuchenden Körperregionen gleich.
Zuerst werden relevante Daten/Angaben zur allgemeinen und aktuellen Krankengeschichte erfragt und dokumentiert. Dem folgt die körperliche Untersuchung. Es wird eine visuelle Beurteilung (Inspektion) durchgeführt, um mögliche Veränderungen mit den Augen wahrzunehmen. Dem folgt das Abtasten (Palpation) der betreffenden sowie der benachbarten Körperregionen und Organe, gegebenenfalls ergänzt durch spezielle Provokationstests oder Untersuchungstechniken.
Nach gleichem Schema verläuft die proktologische Untersuchung, nur dass für die Betrachtung (Inspektion) von Körperhöhlen Endoskope erforderlich sind. So wird mit einer Proktoskopie der After und Analkanal, einschließlich der Hämorrhoiden untersucht und mittels der Rektoskopie, der etwa 16 cm lange Mastdarm (Rektum) und gegebenenfalls der Übergang in den Dickdarmabschnitt Colon sigmoideum (Sigma) betrachtet.
Die dafür erforderlichen starren Instrumente haben Durchmesser zwischen 10 mm und 22 mm und über diese können auch Gewebeproben entnommen, Polypen abgetragen oder Behandlungen ausgeführt werden. Alle diese Untersuchungen sind von kurzer Dauer, naturgemäß unangenehm, aber nicht schmerzhaft. Liegen akute proktologische Krankheitsbilder mit Schmerzen vor, wird die endoskopische Untersuchung niemals erzwungen! Hier muss je nach wahrscheinlicher Ursache und Dringlichkeit entweder eine symptombezogene, schmerzlindernde Behandlung gefolgt von einer kurzfristigen Kontrolluntersuchung oder eine Untersuchung in Narkose mit unmittelbar folgender operativer Therapie nach Ursache und Befund erfolgen.
Anhand dieser Untersuchungen können die meisten Diagnosen bereits gestellt werden. Sind weitere diagnostische Mittel, wie Laboruntersuchungen, Gewebeuntersuchungen und/oder bildgebende Verfahren erforderlich, erfolgen diese in unserer Praxis oder werden beauftragt.