Analekzem

Dies ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Überbegriff, der für Hautveränderungen der Analregion steht, welche typischerweise mit starkem Juckreiz, Brennen und Rötung der Haut einhergehen, aber vielfältige Ursachen haben können. Das Analekzem kann plötzlich als akute Form auftreten und auch in eine bleibende, chronische Form übergehen.

Am häufigsten handelt es sich um ein toxisch-irritatives Ekzem, das, wie der Name sagt, durch Substanzen hervorgerufen wird, welche die natürliche Hautschutzbarriere angreifen und zu einer Entzündung führen. Oft handelt es sich bei den Auslösern um körpereigene Flüssigkeiten, wie das von vergrößerten Hämorrhoiden abgesonderte Schleimhautsekret oder das Wundsekret einer chronischen Analfissur oder Analfistel. In der Gesäßfalte kann Feuchtigkeit nicht gut abtrocknen und die Inhaltsstoffe samt minimaler fäkaler Verunreinigung tun ihr übriges. Es entsteht eine Entzündung der Haut. Selbige Nerven, die bei einer entsprechenden Reizstärke Schmerz empfinden, lassen uns bei einer unterschwelligen Reizung den Juckreiz wahrnehmen. Nur durch die Behandlung der Ursache, die am häufigsten in vergrößerten Hämorrhoiden zu finden ist, kann das toxisch-irritative Ekzem dauerhaft beseitigt werden. Die symptomatische Behandlung mit Creme oder Salbe schafft immer nur eine vorübergehende Besserung der Symptome.

Allergische Analekzeme werden überwiegend durch den Kontakt der Haut mit unverträglichen Inhaltsstoffen von Hygieneartikeln, wie Feuchttüchern oder kosmetischen Produkten hervorgerufen. Die Vermeidung der auslösenden Stoffe verhindert das Ekzem.

Das atopische Analekzem ist gleichzusetzen mit der Erkrankung Neurodermitis, in dem Fall mit Symptomen im Analbereich. Die durch erbliche Faktoren hervorgerufene Krankheit ist von ausgeprägter Hauttrockenheit und Juckreiz gekennzeichnet. Die genetische Veranlagung bedingt eine Barrierestörung der Haut und damit eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber reizenden Substanzen. Neben der Behandlung mit rückfettenden Cremes und Salben kommen auch auf den Anwendungsbereich beschränkt wirkende, verschreibungspflichtige Immunmodulatoren zur Anwendung. Unumgänglich ist aber auch hier die Vermeidung oder Beseitigung der reizenden Substanzen und damit oft die Behandlung von Hämorrhoiden, da eine Überschneidung mit dem toxisch-irritativen Ekzem vorliegt.

Hauterkrankungen, wie beispielsweise eine Schuppenflechte oder ein Lichen ruber, können auch in der Analregion auftreten. Diese gilt es zu erkennen, gegebenenfalls durch eine Gewebeprobe zu sichern und in eine entsprechende hautärztliche Behandlung zu überweisen.

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