Proktitis
Die Proktitis ist eine Entzündung der Darmschleimhaut im Bereich des Enddarms (Rektum) – des letzten Abschnitts des Verdauungssystems.
Eine Proktitis kann verschiedene Ursachen haben, darunter:
- Infektionen (durch Viren, Bakterien oder Parasiten),
- chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa,
- Bestrahlungstherapie im Beckenbereich,
- allergische oder toxische Reaktionen (z. B. auf Medikamente, Abführmittel, Kondome),
- Verletzungen und Schädigungen der Darmschleimhaut.
Eine Proktitis kann schmerzlos verlaufen, aber auch moderte bis hin zu starken Schmerzen hervorrufen. Diese Ausprägung ist abhängig von der Ursache und der Beteiligung schmerzempfindlicher, benachbarter Strukturen, wie Haut des Analkanals. Die Schleimhaut selbst ist trotz entzündlicher Veränderung nicht in der Lage Schmerz zu empfinden. Typisch können folgende Beschwerden infolge einer Proktitis auftreten: anale Blutabgänge, Durchfälle, ein andauerndes Stuhldranggefühl ohne wesentliche Entleerung oder krampfartige Unterbauchbeschwerden.
Zur Diagnose der Proktitis erfolgt eine proktologische Basisdiagnostik, um die Entzündung und deren Lokalisation samt Ausmaß darzustellen. Während der Untersuchung werden regelhaft Abstriche und Gewebeproben (Biopsien) vorgenommen. Die sich daraus ergebenden Informationen sind entscheidend, um eine effektive Behandlungsstrategie festzulegen.
Die Behandlung der Proktitis hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab und kann medikamentöse Therapien zur Bekämpfung von Infektionen, entzündungshemmende Medikamente und in einigen Fällen diätetische Anpassungen umfassen, um die Symptome zu lindern und eine Heilung zu fördern. In seltenen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein.