Störung der sensorischen Kontinenz

Die sensorische Kontinenz bezeichnet das Fühlen und Ertasten der anstehenden Entleerung sowie der Beurteilung der Form und Konsistenz der Ausscheidung. Dies erfolgt auf dem Anoderm, der Hautauskleidung des nur 2-4 cm langen Analkanals. Ursachen für eine Beeinträchtigung der sensorischen Kontinenz können Nervenausfälle oder Störungen im Gehirn (nach Schlaganfall), am Rückenmark (Querschnittssyndrom), an den Nervenwurzeln im Kreuzbeinbereich oder im Nervenverlauf sein. Die Behandlungsmöglichkeit dieser neurologischen Ursachen ist oft nur eingeschränkt und langwierig. Doch die mit Abstand häufigste Ursache für eine eingeschränkte Sensorik im Bereich des Analkanals ist die Vorwölbung von Schleimhautanteilen bis in den Analkanal. Damit wird das sensible Anoderm von Schleimhaut überdeckt, welcher die sensible Nervenversorgung fehlt. Das, was da kommt, kann nicht gespürt werden, so dass Stühle oder Winde unbemerkt und unkontrolliert passieren können. Man findet dies typisch bei einer Vergrößerung der Hämorrhoiden oder einem Enddarmvorfall . Dementsprechend kann diese Ursache der sensorischen Kontinenzeinschränkung sehr gut behandelt werden.

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