Betäubungsverfahren / Anästhesie bei ambulanten Eingriffen
Sollte für einen ambulanten Eingriff eine Allgemeinanästhesie bzw. Schlafnarkose erforderlich sein, dann wird diese immer von einer Fachärztin oder einem Facharzt für Anästhesie und dem dazugehörigen Team durchgeführt. Wir arbeiten diesbezüglich Hand in Hand mit der Praxis für Anästhesie Magdeburg, Dr. med. Kerstin Leyh-Page und Dipl.-Med. Andreas Hetze. Die in der Regel kurzen Schlafnarkosen werden fast ausnahmslos durch eine intravenöse Verabreichung von Medikamenten und eine Beatmung über eine Kehlkopfmaske ausgeführt.
Die Lokalanästhesien oder Leistungsanästhesien werden von uns durchgeführt.
Bei einer Lokalanästhesie bzw. der örtlichen Betäubung wird das Schmerzempfinden im unmittelbaren Operationsgebiet durch das vorherige Umspritzen (Infiltration) mit einem lokalen Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) ausgeschaltet.
Bei einer Leitungsanästhesie bzw. Nervenblockade werden Nervenbahnen gezielt mit einem Lokalanästhetikum umspritzt, so dass die Weiterleitung von Schmerzimpulsen ab diesem Punkt für den gesamten nachfolgenden Versorgungsbereich dieses Nerven blockiert ist.
Ein häufig von uns angewandtes Verfahren der Leitungsanästhesie ist die Pudendusblockade. Dabei wird der Nervus pudendus auf beiden Seiten durch die Injektion eines Lokalanästhetikums in die jeweilige Nervenumgebung blockiert. Das Ergebnis ist eine Ausschaltung der Sensibilität und damit der Schmerzempfindung im Bereich des Analkanals, der Umgebung des Afters bis teilweise in den Genitalbereich.
Mit der Wahl des Medikamentes, das für die Lokal- oder Leitungsanästhesie verwendet wird, kann bedarfsweise Einfluss auf einen schnellen Wirkungseintritt (Wirkstoff Prilocain) oder eine lange Wirkdauer (Wirkstoff Ropivacain) genommen werden.
Eine Operation unter Schmerzen stellt ein absolutes No-Go dar! Dies wäre für die Patientin oder den Patienten unzumutbar und für die Chirurgin oder den Chirurgen gleichfalls eine Belastung, da diese exakt und konzentriert arbeiten müssen. Entsprechend wird das geeignete Anästhesieverfahren gemeinsam ausgewählt. Sollten unter einer Lokal- oder Leitungsanästhesie Schmerzen auftreten, kann jederzeit Betäubungsmittel nachgespritzt werden.
Wann immer dies möglich ist, verabreichen wir bei schmerzintensiveren Eingriffen, auch wenn diese in Schlafnarkose durchgeführt werden, unseren Patientinnen und Patienten eine Pudendusblockade. Dies gewährt für mindestens 8 Stunden eine Schmerzfreiheit. Zudem ist es wesentlich einfacher und schmerzmittelsparender, wenn man bei beginnenden Schmerzen mit einem Medikament einsteigt und gegensteuert, als wenn man sich von einem hohen Schmerzlevel herunterarbeiten muss.