Darmkrebsvorsorge
Beim Dickdarmkrebs handelt es sich in Deutschland (Stand 2017/2018), um die zweithäufigste bösartige Tumorerkrankung bei Frauen und die dritthäufigste bei Männern. Dickdarmkrebs macht nur in seltenen Fällen mit frühen Symptomen, wie sichtbarem Blut, auf sich aufmerksam. Doch im Allgemeinen gilt, je früher der bösartige Tumor festgestellt und behandelt werden kann, um so besser sind die Heilungschancen. Diese Tatsachen führten in Deutschland zur Etablierung einer Darmkrebsvorsorge, deren Kosten von den Krankenkassen vollumfänglich übernommen werden. Jede Person ab dem 50. Lebensjahr hat den Anspruch auf die folgenden Vorsorgeuntersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung:
- zwischen 50-54. Lebensjahr: 1 x pro Jahr Test auf nicht erkennbare, minimale Blutmengen im Stuhl (iFOBT, immunologischer Test auf okkultes Blut im Stuhl)
- Frauen ab 55. / Männer ab 50. Lebensjahr: 2x alle 10 Jahre Darmspiegelung
- 55. Lebensjahr: immunologischer Test auf okkultes Blut im Stuhl 1x alle 2 Jahre, wenn keine Darmspiegelung vorliegt
Die Darmspiegelung (Koloskopie) ist die Vorsorgeuntersuchung mit der höchsten Aussagefähigkeit und zugleich der Möglichkeit, eventuelle Vorstufen einer Darmkrebserkrankung abzutragen. Sie stellt den Goldstandard dar.
Doch ist es so, dass Sie sich den Gang zur Darmspiegelung schon lange vornehmen und letztendlich vor sich herschieben? Dann sollten Sie sich für die zweite vollwertige Variante der Darmkrebsprophylaxe, den immunologischen Test auf okkultes Blut im Stuhl (iFOBT) entscheiden. Dieser ist schnell und unkompliziert durchgeführt und hat eine sehr hohe Nachweissicherheit für kleinste Mengen menschlicher Blutanteile. Wird mit diesem Test okkultes Blut nachgewiesen, bleibt völlig unklar, was die Ursache der Blutbeimengung ist. Dies könnten blutende Hämorrhoiden, ein Schleimhautriss oder eine lokale Entzündung im Verlauf des gesamten Magen-Darm-Traktes ebenso wie ein gutartiger oder ein bösartiger Schleimhauttumor sein. Als Konsequenz eines positiven Tests (iFOBT) muss eine Abklärung und dann eben auch die Koloskopie erfolgen. Ein negativer Test hingegen, gibt eine hohe Sicherheit dafür, dass im Magen-Darm-Trakt kein Tumorwachstum vorliegt, denn das erste Zeichen dafür wäre, die Abgabe von kleinsten Blutmengen und somit deren Nachweisbarkeit im Test. Hierfür muss der immunologische Test auf okkultes Blut im Stuhl jährlich bzw. alle zwei Jahre erfolgen.
In unserer Praxis werden Sie zur Durchführung einer Darmspiegelung ermutigt und gegebenenfalls zur Fachärztin/zum Facharzt für Gastroenterologie überwiesen oder wir führen mit Ihnen den immunologischen Test auf okkultes Blut im Stuhl durch.